Dem plötzlichen Herztod im Sport vorbeugen – Univ.-Prof. Scharhag informiert im Focus
In Deutschland sterben jedes Jahr 65.000 Menschen am plötzlichen Herztod. Dazu zählen immer wieder auch junge, scheinbar gesunde Sportler*innen. Welche Ursachen hinter dem plötzlichen Herztod stecken können, welche Untersuchungen auch Hobbysportler*innen regelmäßig durchführen lassen sollten, wie die Belastungsintensität beim Sport mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Ereignisse verknüpft ist und auf welche Warnsignale Sportler*innen achten sollten, das erklärt Sportmediziner und Sportkardiologe Univ.-Prof. Jürgen Scharhag, Ärztlicher Leiter des Österreichischen Instituts für Sportmedizin (ÖISM) in Wien, in der aktuellen Ausgabe des Focus.
Link zur Presseveröffentlichung
➔ Plötzlicher Herztod im Sport mit Univ.-Prof. Jürgen Scharhag bei www.focus.de
Auszug
Sportmedizinische Untersuchungen seien auch… „wichtig bei Menschen, die längere Zeit keinen Sport gemacht haben und plötzlich wieder anfangen – vor allem auch, wenn ihr Lebensstil nicht so gesund war. Das ist in etwa so, wie wenn man sein Auto 10 oder 20 Jahre in der Garage stehen hatte, nicht zum TÜV geht, sofort losfährt und Vollgas gibt“, mahnt der Mediziner. Lässt man sich nicht untersuchen, warnt Scharhag, setzte man sich einem erhöhten Risiko aus. Denn letztendlich sei die Belastungsintensität – auch wenn man nur Hobbysportler ist – genauso hoch wie bei einem Hochleistungssportler. „Der Leistungssportler rennt schneller, weil er besser trainiert ist, aber die Herzfrequenz ist bei gleichen individuellen Belastungsintensitäten bei beiden gleich hoch“, stellt der Kardiologe klar. Es sei also bei weitem nicht so, dass Hobbysportler sich weniger intensiv belasten. „Sie sind nur nicht so leistungsfähig, weil sie nicht so gut trainiert sind.“
Eine besonders hohe Gefahr für den plötzlichen Herztod stellen extrem belastende Sportarten dar wie etwa ein Marathon. „Er gilt als Paradebeispiel“, bestätigt der Kardiologe. „Todesfälle treten beim Marathonlauf eher im letzten Drittel auf, wenn trotz längerer Belastung und Ermüdung aufgrund des nahenden Ziels die Intensität erhöht wird und hierbei nochmals vermehrt Stresshormone ausgeschüttet werden“, erklärt er. So sei die Belastungsintensität der Sportart ein entscheidender Faktor. „Je höher beziehungsweise intensiver ich mich belaste, umso höher ist meine Stresshormon-Ausschüttung und umso höher ist auch die Belastung für mein Herz-Kreislauf-System“, warnt Scharhag. Das Risiko sei daher bei einem Marathon viel höher als etwa beim Nordic-Walking.
Weitere Klicktipps
Hier können Sie weitere Veröffentlichungen mit Univ.-Prof. Scharhag zum Thema „Plötzlicher Herztod im Sport“ nachlesen (Auswahl):
➔ Deutsche Herzstiftung (2025)
➔ Die Presse am Sonntag (04.08.2024)
➔ Medscape (08.01.2024)
Mehr Interviews und redaktionelle Artikel, auch zu anderen sportmedizinischen Themen, finden Sie hier
➔ Lese- und Videotipps
➔ Presseveröffentlichungen
