Ö1

Herzstillstand im Spitzensport
„Etwa 95 Prozent aller plötzlichen Herztodesfälle im Sport betreffen Männer. Ab 35 Jahre ist die Herzkranzgefäßverengung (koronare Herzerkrankung) die Hauptursache für den plötzlichen Herztod. Unter 35 Jahre sind in der Regel angeborene Herzerkrankungen der Grund“, erklärte Univ.-Prof. Dr. med. Jürgen Scharhag, Ärztlicher Leiter des ÖISM und Mannschaftsarzt des U21-Nationalteams des DFB, im Interview mit Ö1. Als renommierter Sportmediziner und Sportkardiologe wurde Univ.-Prof. Scharhag nach dem plötzlichen Herzstillstand des dänischen Profifußballers Christian Eriksen (29) befragt, was bei einem solchen Ereignis im Körper passiert, welche Voranzeichen und Risikofaktoren es geben kann und wie man im Notfall vorgehen soll.
„Der Vorfall bei Erikson war ganz typisch. Man kann davon ausgehen, dass der Spieler eine Herzrhythmusstörung hatte. Das ist in der Regel Kammerflimmern“, erklärte Univ.-Prof. Scharhag. „Da versiegt der Blutstrom. Das Hirn wird nicht mit mehr mit Sauerstoff versorgt. Der Spieler wird bewusstlos und fällt ohne Reflexe auf den Boden.“ Voranzeichen gebe es nicht immer. Signale seien vor allem Brustenge, schwere Luftnot oder ein Leistungsknick, den man sich nicht erklären kann. Im Notfall helfe eine Herzdruckmassage, um eine Minimaldurchblutung aufrechtzuerhalten.
➔ Radiobeitrag mit Univ.-Prof. Scharhag (Link am 29.06.2021 entfernt, da leider nicht mehr in der ORF-TVthek verfügbar)

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