Österreichische Ärztezeitung
Sport bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen
„Studien zeigen seit Langem, dass ein gutes Training möglich ist, ohne das Herz dabei zu überlasten“, sagt Univ.-Prof. Dr. Jürgen Scharhag, Ärztlicher Leiter des ÖISM. Das Training sollte unterhalb der anaeroben Schwelle durchgeführt werden. „Diese Schwelle ist bedeutsam, weil bei einer Überschreitung vermehrt Stresshormone ausgeschüttet werden, wodurch Herzrhythmusstörungen begünstigt werden können.“. Wenn man sich beim Ausdauersport noch unterhalten könne, liege man unterhalb der anaeroben Schwelle... Dauer- oder Intervalltraining? Scharhag verweist auf eine Studie aus Skandinavien, in der ein Training mit intensiven, aber nicht hochintensiven Vierminuten-Intervallen bei Herz-Kreislauf-Patientinnen und -Patienten durchgeführt wurde: „In Bezug auf die Sauerstoffaufnahme war das Intervalltraining in dieser Studie einem Dauertraining überlegen.“ … Sein Fazit: Sowohl Dauertraining als auch Intervalltraining haben positive Effekte. Sorgen, das Herz zu überlasten, müssten sich Betroffene nicht machen, wenn zuvor eine eingehende Untersuchung mit Belastungs-EKG stattgefunden habe. Gute Effekte zeigen sich laut Scharhag jedoch auch bei Minimaltraining mit niedrigen Intensitäten an der aeroben Schwelle. „Man kann Patientinnen und Patienten Hoffnung machen. Schlussendlich geht es darum, den Alltag trotz eingeschränkter Herzleistung zu verbessern und das gelingt auch bei Bewegung von geringer Intensität wie 30-minütigem Spazierengehen.“
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