ORF Hörfunk, Ö1

Warum schon wenig Sport viel bringt
„Man muss nicht zum Leistungssportler werden, um gesundheitspositive Effekte zu haben. Schon zehn Minuten Bewegung am Tag machen einen Unterschied“, erklärt Sportmediziner und Sportkardiologe Univ.-Prof. Jürgen Scharhag, Ärztlicher Leiter des Österreichischen Instituts für Sportmedizin (ÖISM), im zweiten Teil des Ö1-Interviews. Bereits bei der Minimalvariante von zehn Minuten Bewegung pro Tag lässt sich ein lebensverlängernder Effekt messen. Das hat eine Studie an über 400.000 Menschen aus Taiwan gezeigt. Ideal seien, wie von der WHO empfohlen, 2,5 Stunden Sport oder körperliche Aktivität pro Woche, aufgeteilt in Ausdaueraktivitäten und Kräftigungsübungen. Wichtig sei es, betont der Mediziner, dass das Training regelmäßig stattfindet, etwa jeden zweiten Tag, ggf. auch als kurze Einheiten. „Dann hat man ein gutes Medikament.“ Wer nur am Wochenende trainieren kann, für den reiche bereits eine kürzere Einheit von 75 Minuten, dafür aber intensiver. Die gute Nachricht zum Schluss: Unter die 2,5 Stunden ausdauerorientierten Sport bzw. körperliche Aktivität fallen auch Tätigkeiten aus dem Alltag wie Fensterputzen, Holzhacken, Rasenmähen oder Spazierengehen – „alles, was den Grundumsatz ein wenig anhebt.“ Letztlich gehe es darum, das Sitzen und Liegen zu vermeiden und sich im Alltag mehr zu bewegen.
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