WELT am Sonntag
Alte Meister
Die Menschen in Deutschland werden immer älter. Leider oft auch immer bequemer. Dabei kann man sich mit Sport gegen Krankheiten wappnen, die das Leben verlängern und nicht zuletzt: Spaß haben. Masterathleten zum Beispiel, die auch mit 70, 80 oder 90 Jahren noch sportliche Rekorde knacken. Was treibt sie an? Und was kann man von ihnen lernen? ... „Natürlich hat Sport positive Effekte, gerade auch in Bezug auf die Alterung“, sagt Professor Jürgen Scharhag vom Zentrum für Sportwissenschaft in Wien. „Sport beugt nicht nur Phänomenen wie Muskelschwund vor, er hat auch einen positiven Einfluss auf das Hormonsystem und den Stoffwechsel. Und Sport ist auch mentale Entspannung.“ Scharhag betreut aktuell u. a. die deutsche U21-Nationalmannschaft des DFB und forscht seit Jahren zur Belastungsfähigkeit von Spitzenathleten. Er warnt allerdings vor zu viel Ehrgeiz. „Wenn ich etwa eine krankhafte Veränderung, sprich eine Vorschädigung des Herzens habe oder eine Arthrose im Kniegelenk, werde ich diese Schädigungen durch falsches Training womöglich noch verschlimmern. Dann kann auch Sport zum Risiko werden.“ ... „Übertreiben kann es jeder Sportler, egal welchen Alters. Wir sprechen dann vom Übertraining bzw. vom Überlastungssyndrom. Deswegen ist eine vernünftige Dosierung wichtig. Sport ist wie ein Medikament, wenn sie das zu hoch dosieren, haben sie entsprechende Nebenwirkungen. Wichtig ist auch eine ausreichende Regeneration. Altersadäquates Training bedeutet, den Körper nicht dauerhaft zu überlasten und genügend Ruhetage einzulegen, damit einem nicht irgendwann die Karosserie um die Ohren fliegt.“ Der 52-jährige Sportmediziner empfiehlt daher eine an den individuellen Voraussetzungen angepasste Trainingssteuerung und regelmäßige sportmedizinisch-leistungsdiag
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