Wiener Zeitung

Transfrauen im Sport: Inklusion auf Kosten der Fairness?
Donald Trump verbannt Transfrauen aus dem Sport – ein Thema, das stark polarisiert. Aber haben Transathletinnen wirklich einen unfairen Vorteil im Wettkampf? Wissenschaft, Sportverbände und Betroffene liefern unterschiedliche Antworten. Sportmediziner und Sportkardiologe Univ.-Prof. Dr. Jürgen Scharhag, Ärztlicher Leiter des ÖISM, wurde von der Redaktion der Wiener Zeitung um ein Statement zu Transathletinnen gebeten. „Das Thema ist medizinisch bzw. biologisch hochkomplex. Es benötigt tiefgehende Fachkenntnisse auf dem Gebiet der Gender- und Transgendermedizin sowie eine hohe Expertise im Leistungssport, sodass die komplexen Fragestellungen nur durch Arbeitsgruppen mit Expert*innen verschiedener Fachbereiche so gut als möglich beantwortet werden können. Viele Diskussionen in den Medien oder der Öffentlichkeit zur Transgender-Problematik im Sport erscheinen mir etwas zu oberflächlich. Die einzige Äußerung, die ich als Sportmediziner dazu geben kann, ist, dass der Ausschluss von Trans-Frauen an Wettkämpfen mit Nicht-Trans-Athletinnen selbstverständlich diskriminiert, aber der Frauensport durch die Hinzunahme von Trans-Athletinnen auch unfair würde. Aus meiner Sicht wird es bei dieser Problematik niemals eine gleichzeitig nicht-diskriminierende und faire Lösung geben“, erklärte der Mediziner.
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