Maximal sicher trainieren

Körperliches Training fördert Gesundheit, Belastbarkeit und Lebensqualität. Gleichzeitig dürfen sportliche Ambitionen nicht zum Gesundheitsrisiko werden – etwa, wenn Sie zu intensiv trainieren, nach einer Infektion wieder zu früh körperlich aktiv werden, Risikofaktoren oder einen unentdeckten Herzfehler haben. Am Österreichischen Institut für Sportmedizin (ÖISM) in Wien führen wir internistisch-sportkardiologische Gesundheitschecks mit Fokus auf die Leistungsfähigkeit und die Herzgesundheit durch. Unter Leitung des renommierten Sportkardiologen Univ.-Prof. Dr. med. Jürgen Scharhag bestimmen wir mit maßgeschneiderten Vorsorgeuntersuchungen Ihren Gesundheitsstatus und Ihre körperliche Belastbarkeit. Für die Diagnostik stehen uns modernste Geräte und Methoden zur Verfügung. Auf Basis der Ergebnisse geben wir Ihnen klare, individuelle Handlungsempfehlungen, damit Sie maximal sicher trainieren können und möglichst keine Komplikationen auftreten.

Eine jährliche sportmedizinische Gesundheitsuntersuchung empfehlen wir sowohl Leistungssportler*innen als auch Freizeit- und Gesundheitssportler*innen. Warum Sporttauglichkeitsuntersuchungen so wichtig sind, erklärt Univ.-Prof. Scharhag im Bundessportmagazin (2019). Titel: „Wie viel ist uns ein gerettetes (Sportler-)Leben wert?“ (PDF). Lesetipp!

Neben der Leistungs- und Präventivsportkardiologie sind wir auch kompetente Ansprechpartner*innen im Bereich Rehabilitationssportkardiologie: Wir untersuchen Patient*innen mit kardiovaskulären Risikofaktoren – etwa Rauchen, Bluthochdruck, Diabetes – sowie Patient*innen mit Herz- und Gefäßerkrankungen und erklären ihnen, wie sie durch ein körperliches Training ihre Prognose und ihr Wohlbefinden verbessern können. Voraussetzung für eine korrekte individuelle Empfehlung beziehungsweise Dosierung des Medikaments „Sport“ ist eine möglichst exakte Diagnostik. Am ÖISM setzen wir in der Sportmedizin und Sportkardiologie die unten aufgeführten Methoden ein.

„Return to Sports im (Hoch-)Leistungssport nach Covid-19“: Konsensus der sportmedizinischen Universitäts- und Landesinstitute Wien, Salzburg und Innsbruck

Unsere Untersuchungen

Sporttauglichkeitsuntersuchung

Um Ihre Sporttauglichkeit festzustellen, führen wir eine umfassende körperliche Untersuchung durch, inklusive Erhebung der anthropometrischen Daten und Ihres Körperfettanteils. Ein EKG, ein Herz-Ultraschall (Echokardiographie) und ein Belastungs-EKG auf dem Fahrrad- oder Laufbandergometer geben nicht nur Aufschluss über Ihr körperliches Leistungsvermögen und Ihre Belastbarkeit. Sie helfen auch, eine angeborene Herzerkrankung zu erkennen sowie Herzklappen-Erkrankungen, Herzrhythmusstörungen oder eine Herzschwäche festzustellen, welche die Herzleistung beeinträchtigen könnten.

Zeigen sich orthopädische Probleme, kooperieren wir mit Oberarzt Dr. Ulrich Koller sowie weiteren Kolleg*innen aus der Sportorthopädie des AKH Wien. Nach Untersuchung und Abschlussbesprechung zu Ihrem Lebensstil erhalten Sie von uns einen schriftlichen Befundbericht mit allen Untersuchungsergebnissen zugesandt, damit Sie bestens informiert sind und wissen, ob Sie uneingeschränkt sporttauglich sind oder es von medizinischer Seite Einwände gegen eine Sportausübung gibt und weitere abklärende Untersuchungen notwendig sind.

Ruhe-EKG

Das Ruhe-EKG wird zur Basisdiagnostik bei der kardiologischen Untersuchung von Herzpatient*innen oder Gesunden durchgeführt, aber auch bei der Sporttauglichkeitsuntersuchung von Leistungs-, Freizeit- und Hobbysportler*innen. Im Ruhe-EKG können Hinweise für etwaige Herzerkrankungen entdeckt werden, die dann weiter abgeklärt werden – etwa mittels Herz-Ultraschall, Belastungs-EKG oder Langzeit-EKG.

Bei der Untersuchung von Sportler*innen ist zu berücksichtigen, dass das Ruhe-EKG durch sportbedingte Anpassungen des Herzens und des vegetativen Nervensystems verändert sein kann (Sportler-EKG), ohne dass diesen Veränderungen eine krankhafte Bedeutung zukommt. Die Veränderungen des Sportler-EKG können jedoch auch krankhaften EKG-Veränderungen ähneln. Um diese besser voneinander unterscheiden zu können, wurden von nationalen und internationalen Fachgesellschaften Empfehlungen für die Interpretation des Sportler-EKG verfasst:

Belastungs-EKG

Ein Belastungs-EKG gibt uns nicht nur Auskunft über Ihre Ausdauerleistungsfähigkeit, sondern liefert uns auch Hinweise für eine mögliche Herz-Kreislauf-Erkrankung. Es ist deshalb sinnvoll, da einige Veränderungen am Herzen erst unter körperlicher Belastung auffallen. So können wir mit einem gut durchgeführten Belastungs-EKG, bei dem wir in der Sportmedizin bis an Ihre Belastungsgrenze gehen, Herzrhythmusstörungen oder Durchblutungsstörungen im Bereich der Herz-Kranzgefäße (Koronare Herzkrankheit) entdecken.

Spirometrie (kleine Lungenfunktionsprüfung)

Mit der Spirometrie bestimmen wir verschiedene Lungenvolumina und Atemflüsse. Hierzu atmen Sportler*innen oder Patient*innen bei abgeklemmter Nase mit dem Mund durch ein Mundstück eines Spirometers. Zur Verhinderung eines Infektionsrisikos verwenden wir für jede Messung ein Einmal-Mundstück mit Filter.

Bei dieser Untersuchung erfassen wir die normale, ruhige Ein- und Ausatmung (Inspiration und Exspiration) sowie die forcierte Atmung mit maximaler Inspiration und schnellstmöglicher maximaler Exspiration (Tiffenau-Manöver). Aufgezeichnet werden eine Fluss-Volumen-Kurve und gegebenenfalls eine Volumen-Zeit-Kurve. Zusätzlich werden verschiedene alters-, geschlechts- und körperdimensionsabhängige Messwerte ermittelt. Über Norm- beziehungsweise Sollwerte können wir beurteilen, ob regelrechte Lungenvolumina und / oder eine Atemwegsverengung (Obstruktion) vorliegen.

Bodyplethysmographie (große Lungenfunktionsprüfung)

Bei diesem detaillierten Lungenfunktionstest untersuchen wir die Funktion und Leistungsfähigkeit Ihrer Lunge und Atemwege. Zusätzlich zu den Messwerten der kleinen Lungenfunktionsprüfung (Spirometrie) können wir mit dieser Untersuchung Ihr gesamtes Lungenvolumen (Totale Lungenkapazität) und das nach vollständiger Ausatmung noch in der Lunge verbliebene Luftvolumen (Residualvolumen) bestimmen. Darüber hinaus können noch weitere Parameter der Lungenfunktion ermittelt werden wie der Atemwegswiderstand. Für spezielle Fragestellungen lassen sich im Rahmen einer Bodyplethysmographie noch ergänzende Untersuchungen durchführen (Provokationstest, Messung der Diffusionskapazität) .

Bei einer Bodyplethysmographie sitzen Sie für etwa fünf Minuten in einer modernen, geschlossenen gläsernen Kabine, während Sie über ein Mundstück verschiedene Atemtests durchführen. Durch Ihre Atembewegungen verändert sich der Druck in der Kabine, der durch einen Sensor gemessen wird. Hierdurch kann das vom Brustkorb bewegte Volumen bestimmt werden. Gleichzeitig messen wir über das Mundstück Ihren Atemfluss und den Luftdruck in Ihrem Mund (Munddruck). Durch grafische Darstellungen Ihrer Fluss-Volumen-Kurve oder Ihrer Atemschleife können anhand charakteristischer Formen und Ihrer gemessenen Lungenfunktionswerte obstruktive und restriktive Lungenerkrankungen erkannt werden.

Ergänzend kann durch einen inhalativen Provokationstest der Verdacht auf ein hyperreagibles Bronchialsystem beziehungsweise ein allergisches Asthma bronchiale im Rahmen einer Bodyplethysmographie untersucht werden. Eine weiteres zusätzliches Untersuchungsverfahren der Bodyplethysmographie ist die Messung der Diffusionskapazit der Lunge, mittels derer wir die Fähigkeit der Lunge zur Sauerstoffaufnahme bestimmen können. Diese kann durch Umbauprozesse des Lungengewebes wie zum Beispiel bei einem Lungenemphysem oder nach Covid-19 mit entzündlicher Lungenbeteiligung verringert sein.

Spiroergometrie (Atemgas- und Lungenfunktionsmessung unter Belastung)

Die Spiroergometrie kennen vor allem Sportler*innen als Leistungstest zur exakten Messung der Ausdauerleistungsfähigkeit, des Energiestoffwechsels unter Belastung und zur Trainingssteuerung. Bei Patient*innen dient diese Untersuchung aber auch der Abklärung von Luftnot (Dyspnoe). Über eine Maske messen wir dabei kontinuierlich Ihre Atmung (Ventilation), Ihre Sauerstoffaufnahme und Kohlendioxidabgabe. Darüber hinaus erfassen wir bei klinischen Fragestellungen wie bei einem Belastungs-EKG Ihre Herzfrequenz, Ihr EKG, Ihre Leistung und weitere Parameter.

Der bekannteste Kennwert der Spiroergometrie ist die maximale Sauerstoffaufnahme (VO2max). Diese gibt den verstoffwechselten Sauerstoff im Wesentlichen der Arbeitsmuskulatur an. Sie gilt als Bruttokriterium der Ausdauerleistungsfähigkeit.

  • Hochleistungssportler*innen aus Ausdauerdisziplinen können eine maximale Sauerstoffaufnahme um ca. 90 ml/min/kg Körpergewicht erreichen.
  • Bei gesunden 30-jährigen Frauen und Männern liegt die VO2max etwa zwischen 35 und 50 ml/min/kg.
  • Bei Patient*innen mit Herzschwäche (Herzinsuffizienz) oder chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) sowie bei Krebspatient*innen unmittelbar nach Chemotherapie liegt sie etwa zwischen 15 bis 20 ml/min/kg.
  • Eine VO2max unter 15 ml/kg/min ist bei Patient*innen mit Herzschwäche eines von vielen Kriterien für eine Herztransplantation.

Zur klinischen Diagnostik werden verschiedene Parameter in der sogenannten 9-Felder-Grafik dargestellt. Anhand dieser können wir bei Luftnot wichtige Hinweise für eine herz- oder atmungsbedingte Ursache ableiten, um bei Bedarf entsprechende Folgeuntersuchungen zu veranlassen.

Linktipp: „Die Spiroergometrie in der Sportmedizin“
Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin, 2013

Herz-Ultraschall (Echokardiographie), auch mit Speckle Tracking und 3D-Analyse

Die Echokardiographie stellt neben dem Ruhe-EKG die Basisdiagnostik bei fast allen kardiologischen Fragestellungen dar. Per Ultraschall untersuchen wir die Größe und Form des Herzens, messen dessen Pumpfunktion, verschiedene Kontraktions- und Entspannungsgeschwindigkeiten des Herzmuskels, beurteilen die Größen einzelner Herzhöhlen sowie mögliche Verdickungen der Herzwände, Veränderungen an den Herzklappen und Bewegungsstörungen des Herzmuskels. Außerdem untersuchen wir mit der Farb-Doppler-Echokardiographie die Blutflüsse im Bereich der Herzklappen, um Klappenerkrankungen erkennen zu können.

Zusätzlich stehen uns am ÖISM mittels Speckle-Tracking und 3D-Echokardiographie die derzeit modernsten Herz-Ultraschallmethoden zur Verfügung, mit der wir die verschiedenen Größen sowie globalen und regionalen Funktionen der einzelnen Herzhöhlen und Herzmuskelbereiche noch genauer untersuchen können.

Dies ist für uns Sportkardiologen insbesondere bei der Beurteilung des Sportherzens und dessen Differenzialdiagnosen sehr hilfreich. So können wir sportbedingte, physiologische Herzveränderungen noch besser von krankhaften Herzveränderungen abgrenzen (zum Beispiel Hypertrophe Kardiomyopathie, Dilatative Kardiomyopathie, Arrhythmogene Kardiomyopathie, Non-Compaction-Kardiomyopathie) und auch bei Verlaufsuntersuchungen sehr exakt kontrollieren.

Stress-Echokardiographie (Herz-Ultraschall unter Belastung)

Die Stress-Echokardiographie kombiniert die Untersuchungsmethoden „Belastungs-EKG“ und „Herz-Ultraschall“. Sportler*innen oder Patienten*innen werden hierbei auf einem speziellen Fahrradergometer während und nach einer körperlichen Belastung halbliegend in Linksseitenlage mittels Herz-Ultraschall untersucht. Diese spezielle Diagnostik kommt zum Beispiel nach unklaren Befunden im Belastungs-EKG zur Anwendung.

Sie hilft uns, die Pumpfunktion des Herzens unter körperlicher Belastung zu beurteilen und weitere Hinweise zum Beispiel auf eine Durchblutungsstörung des Herzmuskels zu finden, da diese sich oftmals erst bei körperlicher Belastung zeigen. Darüber hinaus können wir mit der Stress-Echokardiographie spezifische Fragestellungen bei verschiedenen Erkrankungen des Herzmuskels (zum Beispiel Herzschwäche, Hypertrophe Kardiomyopathie) oder der Herzklappen untersuchen.

Langzeit-Blutdruckmessung (24 Stunden-Blutdruckmessung)

Finden wir bei Ihnen im Rahmen unserer Untersuchungen Anzeichen für einen grenzwertig hohen oder erhöhten Blutdruck in Ruhe beziehungsweise unter Belastung, ist es wichtig, Ihre Blutdruckwerte auch im Alltag zu messen. Denn bei manchen Menschen kann bereits die Aufregung beim Arzt zu leicht erhöhten Ruhe-Blutdruckwerten führen – der sogenannte „Weißkitteleffekt“. Sind Ihre Blutdruckwerte unter Belastung erhöht, kann dies ein erster Hinweis für einen sich einstellenden Bluthochdruck sein.

Für die korrekte Beurteilung Ihres Blutdrucks ist es deshalb bedeutsam, wie sich Ihr Blutdruck sowohl in alltäglichen Belastungssituationen als auch unter Ruhebedingungen und im Schlaf verhält. Darüber hinaus können wir mittels der Langzeit-Blutdruckmessung überprüfen, ob bei Patient*innen mit Blutdruckhochdruck die medikamentöse Blutdruckeinstellung optimal ist.

Für eine Langzeit-Blutdruckmessung erhalten Sie ein spezielles Messgerät. Dieses besteht aus einer Manschette, die um einen Oberarm gelegt wird sowie einem kleinen Aufnahmegerät, welches am Gürtel befestigt werden kann. In festen Abständen von 15 Minuten tagsüber und 30 Minuten nachts misst das Gerät automatisch Ihren Blutdruck und zeichnet ihn 24 Stunden auf. Um Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Alltagssituationen und dem Blutdruckverhalten besser beurteilen zu können, füllen Sie zusätzlich ein Aktivitätsprotokoll aus. Nach der 24 Stunden-Blutdruckmessung lesen wir die gespeicherten Daten am Computer aus, erstellen ein Blutdruckprofil und besprechen dieses mit Ihnen.

Eine Besonderheit unseres Langzeit-Blutdruckmesssystems ist, dass wir damit nicht nur den (konventionellen) systolischen und diastolischen Blutdruck erfassen, sondern ohne zusätzlichen Aufwand auch den zentralen Blutdruck der Aorta mittels moderner Pulswellenanalyse ableiten. Dies ist insbesondere wichtig für die korrekte Beurteilung des Blutdrucks bei sportlichen Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit hohem Schlagvolumen des Herzens (Sportherz), wenn diese bei der konventionellen Blutdruckmessung erhöhte Werte aufweisen (Überschätzung des Blutdrucks durch die konventionelle Messung). Hingegen kann bei älteren Patient*innen mit Bluthochdruck die konventionelle Blutdruckmessung den zentralen Blutdruck in der Aorta unterschätzen und folglich zu „gute“ Blutdruckwerte liefern. Durch die zusätzliche Möglichkeit der Pulswellenanalyse ist es uns möglich, Ihren Blutdruck noch exakter zu beurteilen.

Langzeit-EKG (24 Stunden-Registrierung der Herzaktivität)

Mit einem Langzeit-EKG zeichnen wir über 24 Stunden fortlaufend die elektrische Aktivität jeden einzelnen Herzschlags als Elektrokardiogramm (EKG) auf. Dafür nutzen wir einen kleinen EKG-Rekorder. Für eine vollständige Bewegungsfreiheit speziell beim Sport kann dieser einfach und kabellos mit 4 EKG-Elektroden auf die Brust geklebt werden (3-Kanal-Langzeit-EKG; Aufzeichnungszeit bis zu 5 Tage möglich). Alternativ kann bei spezifischen Fragestellungen auch ein EKG-Rekorder mit flexiblen EKG-Kabeln bequem an einem kleinen Gurt getragen werden (12 Kanal-Langzeit-EKG). Diese Untersuchung dient insbesondere der Abklärung von Herzrhythmusstörungen. Außerdem können damit Hinweise für eine Minderversorgung des Herzmuskels mit Sauerstoff in Form typischer EKG-Veränderungen festgestellt werden.

Das Langzeit-EKG setzen wir ein, wenn bei Ihnen aufgrund Ihrer Schilderungen oder auf Basis unserer Untersuchungen der Verdacht auf Herzrhythmusstörungen besteht und wir herausfinden möchten, ob bei Ihnen Herzrhythmusstörungen im Alltag auftreten und wie gefährlich diese sind. Ebenso setzen wir es ein, wenn wir bei Patient*innen mit Herzkranzgefäßveränderungen (Koronare Herzkrankheit (KHK)) wissen möchten, ob beim Sport oder Herzsport die Gefahr einer Minderversorgung des Herzmuskels mit Sauerstoff droht.

In Ergänzung zum üblichen 3-Kanal-Langzeit-EKG können wir am ÖISM bei speziellen Fragestellungen auch ein 12-Kanal-Langzeit-EKG verwenden, um den Ursprungsort von Herzrhythmusstörungen abzuschätzen. Dies ist insbesondere für Sportler*innen mit Herzrhythmusstörungen relevant. Denn bestimmte Ursprungsorte von Herzrhythmusstörungen können von bestimmten Herzerkrankungen verursacht werden. Diese müssen bei Sportler*innen vom gesunden Sportherzen abgegrenzt werden.

Pulswellenanalyse zur Bestimmung der Gefäßsteifigkeit und des biologischen Gefäßalters

Die Pulswellenanalyse ermittelt die Pulswellengeschwindigkeit in den Arterien als Indikator für deren Gefäßsteifigkeit und ermöglicht hierdurch die Früherkennung von Bluthochdruck und Gefäßverkalkung. Aus dem Verlauf der Pulswellen kann zusätzlich der sogenannte Augmentationsindex bestimmt werden, der eine Aussage über den zentralen Blutdruck in der Hauptschlagader (Aorta) erlaubt.

Die Pulswellengeschwindigkeit nimmt im Laufe des Lebens aufgrund der zunehmenden Gefäßsteifigkeit zu; bei Bluthochdruck und Arteriosklerose ist sie erhöht. Die Pulswellenanalyse erlaubt eine Aussage über das Gefäßalter und das Ausmaß einer Arterienverkalkung. Des Weiteren kann sie wichtige Informationen zur individuellen Therapiesteuerung eines Bluthochdrucks sowie den positiven Effekten von körperlicher Aktivität und Sport auf die Gefäßfunktion liefern. Diese Untersuchung ist daher auch im Rahmen von Verlaufsuntersuchungen sinnvoll.

Durch moderne Geräte und Messverfahren ist eine valide Pulswellenanalyse innerhalb weniger Minuten mittels Blutdruckmessung am Oberarm unkompliziert möglich. Somit können wir in kürzester Zeit frühe Hinweise auf Gefäßveränderungen erkennen.